Was genau ist eigentlich Hypnose?
Unter Hypnose versteht man entweder eine Methodengruppe oder einen besonderen Zustand tiefer Entspannung bei gleichzeitig hoher Konzentration. Die volle Aufmerksamkeit ist dabei auf ein einziges Thema gerichtet.
Wie funktioniert Hypnose?
Hypnose funktioniert durch den Zustand der Trance, in dem das Unterbewusstsein besonders zugänglich und offen für Veränderungen ist.
Ist Hypnose eine anerkannte Therapiemethode?
Ja. Im Jahr 2006 wurde die Hypnose in Deutschland vom "wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie" als wissenschaftliches Verfahren anerkannt. In der Schweiz wird die Hypnose vom Verband ASCA als "Methode 246" anerkannt, die von gewissen Zusatzversicherungen anteilmässig übernommen wird.
Was ist das für ein Gefühl in Hypnose zu sein?
Der Zustand der Hypnose oder "Trance" ist uns allen vertraut. Es ähnelt dem Gefühl kurz vor dem Einschlafen, oder wenn wir tief in ein Buch oder einen Film versunken sind. Eine Besonderheit ist, dass sich das Bewusstsein vom Körperempfinden löst. Dies erklärt, warum man in Hypnose unabhängig von der Qualität der Gefühle tief entspannt sein kann. Nach einer Hypnose fühlt man sich in der Regel fit und ausgeruht.
Weiss ich nach der Hypnose noch, was gesagt wurde?
Das ist unterschiedlich. Manche Menschen erinnern sich an alles, andere nur an Teile oder wenig. Die therapeutische Wirkung ist davon nicht beeinträchtigt.
Wird man in Hypnose in Schlaf versetzt?
Nein, Hypnose ist kein Schlaf. Der Begriff stammt zwar vom griechischen Gott des Schlafes "Hypnos", doch ging diese Wahl des schottischen Chirurgen James Braid (1795 – 1860) auf ein Missverständnis zurück. Als er später den Begriff später in «Monoideismus» ändern wollte, hatte sich «Hypnose» bereits etabliert. Messungen von Gehirnströmen zeigen, dass im Gehirn während der Hypnose ähnliche Vorgänge wie im Wachzustand stattfinden.
Kann es geschehen, dass man aus einer Hypnose nicht mehr aufwacht?
Nein. Man ist in Hypnose nicht bewusstlos und kann jederzeit aus eigenem Antrieb aus der Trance zurückkommen. Selbst wenn jemand während der Hypnose einschlafen sollte, würde er später ganz normal wieder aufwachen.
Kann Hypnose gefährlich sein?
Wenn die therapeutische Hypnose von einem gut ausgebildeten und seriös arbeitenden Therapeuten durchgeführt wird, ist sie vollkommen ungefährlich. Es gibt bestimmte Krankheitsbilder (schwere Depressionen mit Suizidgedanken, Psychosen, Schizophrenie, Epilepsie), bei denen Hypnose nicht angewendet werden sollte.
Ich glaube, ich bin nicht hypnotisierbar!
Jeder durchschnittlich intelligente Mensch ist hypnotisierbar - sofern er das zulässt. Menschen unterscheiden sich in der Tiefe der Trance, die sie erreichen, was aber letztlich nur eine Übungssache ist. Für viele moderne hypnotherapeutische Techniken ist keine tiefe Trance mehr nötig.
Ich will dringend eine möglichst tiefe Trance erleben...
Eine tiefe Trance lässt sich nicht erzwingen. Ähnlich wie beim Einschlafen gelingt es am besten, wenn man einfach loslässt und die Dinge geschehen lässt. Mit regelmässiger Übung und wachsendem Vertrauen wird das Erreichen tieferer Trancezustände leichter.
Ich will gar nicht aufhören zu rauchen. Klappt das trotzdem?
Manche Menschen kommen, weil sie unter ultimativen Druck gesetzt werden. Aber wenn Sie nicht wirklich aufhören wollen zu rauchen, ist eine Raucherentwöhnung wenig sinnvoll, da kaum nachhaltig. Therapeutische Hypnose versucht nie, sich gegen den Willen des Klienten durchzusetzen, sondern mit seinem Willen eine Veränderung zu initiieren. Für eine erfolgreiche Raucherentwöhnung sollten Sie also zumindest damit einverstanden und offen für eine Veränderung sein.
Ich habe Angst, während der Hypnose die Augen zu schliessen
Das ist bei Menschen mit Angststörungen keine Seltenheit. In solchen Fällen können Sie die Augen offen halten oder jederzeit öffnen und schliessen, um sich sicher zu fühlen. Mit der Zeit und wachsendem Vertrauen fällt das Loslassen meist leichter.
Was ist, wenn ich während der Hypnose einschlafe?
Die Hypnose wirkt auch dann, wenn Sie einschlafen. Das Gehör und das Gehirn arbeiten auch während des Schlafes, und die Informationen werden vom Unterbewusstsein aufgenommen.
Verrate ich in der Hypnose Geheimnisse, die ich für mich behalten möchte?
Nein. Niemand sagt in der hypnotischen Trance Dinge, die er nicht sagen will. Man ist während der Hypnosetherapie nicht bewusstlos und wird keine Dinge tun oder sagen, die den eigenen moralischen oder ethischen Prinzipien widersprechen. Eher würde man «aufwachen».
Ich habe gesehen, wie die Leute in der Showhypnose peinliche Dinge machen...
Es besteht ein sehr grosser Unterschied zwischen Showhypnose und klinischer Hypnose. In einer Hypnoseshow herrschen ganz andere Bedingungen als in der therapeutischen Praxis. Ein professioneller Showhypnotiseur wählt seine Hypnotisanden sehr sorgfältig aus, nichts ist dem Zufall überlassen. Und auch dort gilt das Prinzip der Freiwilligkeit.
Verfügt ein Hypnotiseur über den magischen Blick?
Nein. Ein Hypnotiseur verfügt weder über magische Kräfte noch über einen hypnotischen Blick. Diese Vorstellungen stammen aus dem Reich der Fantasie und der Showhypnose. Der Zustand der Trance wird allein durch die bereitwillige Mitarbeit und Kommunikation des Klienten erreicht.
Was, wenn dem Hypnosetherapeut etwas passiert?
Wenn Sie sich in Trance befinden, schlafen Sie nicht, sondern können die Trance jederzeit aus eigenem Antrieb beenden. Sollte dem Therapeuten etwas zustossen, würden Sie das bemerken und selbst angemessen reagieren können.
Was versteht man unter "Tiefenhypnose"?
Der Begriff kann entweder eine sehr tiefe hypnotische Trance bezeichnen oder eine Form der therapeutischen Hypnose, die in der Tiefe der menschlichen Psyche arbeitet, etwa mit regressiven, analytischen oder aufdeckenden Techniken.
Wofür eignet sich die klinische Hypnose?
Die klinische oder therapeutische Hypnose wird in vielen Bereichen angewendet: in der Medizin (z.B. bei chronischen Schmerzen, psychosomatischen Beschwerden), in der Zahnmedizin, bei Lebensproblemen (z.B. Ängste, Phobien, Essstörungen, Sucht), im Sport und in den USA sogar im Rechtssystem (z.B. als Erinnerungshilfe).
Gibt es einen Unterschied zwischen Autogenem Training und Hypnose?
Ja. Autogenes Training ist aus der Hypnose hervorgegangen. Beim Autogenen Training muss man sich allerdings alles selbst denken. Daher braucht es oft Monate, bis sich Erfolge einstellen. Bei der therapeutischen Hypnose ist das viel einfacher – der Therapeut hält den Rapport aufrecht und begleitet aktiv durch den Prozess.
Wie viele Sitzungen brauche ich?
Die Hypnosetherapie gilt als sehr effizient, aber es ist keine «Zauberei». Wie viele Sitzungen zur Erreichung Ihres Ziels nötig sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art des Problems, der Vorgeschichte, der individuellen Ansprechbarkeit und der eigenverantwortlichen Mitarbeit. So betrachtet lässt sich die Frage nicht abschliessend beantworten. Geben Sie sich etwas Zeit um zu beobachten, wie sich spürbare Veränderungen zum Positiven abzeichnen.
Ausführlicher hier…Wie lange dauert eine Sitzung?
Eine Sitzungseinheit dauert bei mir 50 Minuten. Je nach Vorgehen wird eine Sitzung aber auch länger dauern können. Es empfiehlt sich, hier Flexibilität mitzubringen. Als Richtwert zur Orientierung können rund zwei Stunden angenommen werden.
Wie viel Zeit sollte man zwischen den Sitzungen vergehen lassen?
In der Regel sind 10 bis 14 Tage besonders zu Beginn eines Prozesses ein guter Richtwert zur Orientierung. Mit der Zeit können längere Pausen sinnvoll werden. Die Wirksamkeit wird dabei durch eigene Aktivität oder tägliche Selbsthypnose unterstützt.
Manche Themen und Anliegen erfordern ein intensiveres Vorgehen, sodass die Abstände kürzer gesetzt werden. Die konkrete Ausgestaltung erfolgt stets einvernehmlich.
Bezahlt die Krankenkasse etwas an die Hypnose?
Manche Zusatzversicherungen übernehmen einen Teil der Kosten für Hypnosetherapie, besonders wenn der Therapeut vom Verband ASCA anerkannt ist. Fragen Sie vorher an, und wichtig: lassen Sie sich eine mündliche Zusage unbedingt auch kurz schriftlich bestätigen.
Kann ich die Hypnose-Sitzungen auch online abhalten?
Ja, grundsätzlich ist das möglich, wobei das im Besonderen von der konkreten Situation abhängt. Online-Termine eignen sich grundsätzlich gut für Erstgespräche und gewisse Methoden und Vorgehensweisen mit Klienten, die mit dem Therapeuten bereits vertraut sind, und er mit ihnen. Eine ungestörte, sichere Umgebung ist dabei essentiell.